MAIUS - Materiewellen-Interferometrie unter Schwerelosigkeit
Das Forschungsprogramm MAIUS dient Wissenschaftlern für die Durchführung von Interferenzexperimente mit „gebändigten“ ultrakalten Materiewellen, so genannten Bose-Einstein Kondensaten (BEK). Ein Bose-Einstein-Kondensat entsteht, wenn eine Wolke aus Atomen bis fast auf den absoluten Nullpunkt heruntergekühlt wird. Diese ultrakalte Atomwolke zeigt Interferenzphänomene ähnlich wie ein Laser und ist prinzipiell in einem atom-optischen Instrument für Präzisionsmessungen nutzbar.
MAIUS 1 startete am 23.01 2017 mit einer VSB-30 Forschungsrakete von Esrange bei Kiruna in Nordschweden ins Weltall gestartet ist. Während der etwa sechsminütigen schwerelosen Phase, ist es den deutschen Wissenschaftlern erstmalig gelungen, ein Bose-Einstein-Kondensat im Weltraum zu erzeugen und für Interferometrie-Experimente zu nutzen. Die Landung der Nutzlast erfolgte ebenfalls planmäßig an einem Fallschirmsystem.
Mit dem erfolgreichen Start von MAIUS 1 wurde bewiesen, dass die Technologie unter Weltraumbedingungen störungsfrei funktioniert. Mit MAIUS 2 und 3 sollen in den Jahren 2022 und 2023 zwei weitere Missionen folgen.
Die Mission MAIUS 1 wurde durch einen deutschen Forschungsverbund realisiert.
Wissenschaftliche Leitung: Leibniz Universität Hannover
Weitere beteiligte Forschungseinrichtungen:
Humboldt-Universität Berlin
ZARM der Universität Bremen
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Universität Hamburg
Universität Ulm
Technische Universität Darmstadt
Ferdinand-Braun-Institut gGmbH, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik
DLR Institut für Raumfahrtsysteme Bremen
DLR-Einrichtung für Simulations- und Softwaretechnik Braunschweig
Mobile Raketenbasis des DLR (MORABA)
Koordination und Unterstützung:
DLR Raumfahrtmanagement mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi)