ROTEX – T – ROcket Technology Experiment – Transition
Für die Verbesserung der Zuverlässigkeit von Flugexperimenten sind eine wissenschaftliche Vorbereitungsphase, Zustandsüberwachung während des Fluges und detaillierte Postfluganalyse unverzichtbar. Deshalb haben sich die RWTH Aachen und das DLR zusammen das Ziel gesetzt, durch das ROTEX-Flugexperiment (Rocket Technology Experiment) neben der Qualifizierung eines neuen Boosters mit Hilfe einer umfassenden Instrumentierung der Rakete wertvolle Daten zu gewinnen und diese für die Validierung der Rechenverfahren, die für die Auslegung des Experiments eingesetzt werden, zu nutzen.
Während der Vorbereitungsphase des Fluges finden Bodenexperimente zur Charakterisierung der skalierten Feststoffbooster und Bestimmung der aerothermodynamischen Lasten statt. Die numerische Simulation der Experimente erlaubt dem Team, diese numerischen Werkzeuge zu verbessern und dadurch das Flugverhalten des ROTEX-Experiments vorherzusagen. Dies geschieht durch ein starkes Zusammenwirken der Werkzeuge für die Flugmechanik, Aerodynamik, Antriebsleistung und Struktur. Parallel dazu wird die Instrumentierung der Rakete mit diversen Sensoren und Datenerfassungssystem vorbereitet. Dafür werden die obere Raketenstufe und die wissenschaftliche Nutzlast mit unterschiedlichen Druckaufnehmern, Thermoelementen, Wärmeflusssensoren und Lichtleitersensoren instrumentiert. Ein Teil der Daten wird über Telemetrie an die Bodenstation geschickt. Die Daten mit hoher Abtastrate bis 1 MHz werden durch einen Onboard-Speicher erfasst und nach dem Flug ausgelesen.
ROTEX-T ist am 19. Juli 2016 erfolgreich vom Raketenstartplatz Esrange bei Kiruna in Nordschweden gestartet. Die Nutzlast hat eine Höhe von rund 182 Kilometer erreicht, ist nach einem Flug von rund sieben Minuten wieder am Boden angekommen und wurde mit einem Helikopter geborgen.