Bodensegment

Startrampen für Raketen und Ballone

Zurzeit verfügt die MORABA über drei Startrampen für Raketen und eine für Ballone.

Die „beam type“ Startrampen für Höhenforschungsraketen können für Raketen bis zu 6t Gewicht eingesetzt werden.

Ballone mit einem Volumen bis zu 1 Million m³ können mit dem vorhandenen Equipment gestartet werden.

Alle Startrampen können über Fernsteuerung vom Kontrollbunker aus kontrolliert werden. Zum Schutz gegen Wind und Wetter sind die Startrampen während der Vorbereitungszeit mit Zelten geschützt, die auf beweglichen Rädern montiert sind.

Flugbahnverfolgung mit Radar

Um die Flugbahnen der Höhenforschungsraketen und Ballone verfolgen zu können, werden Radar-Trackingstationen mit Präzisionsinstrumenten eingesetzt – analog zur Orbit-Bestimmung beim Space Shuttle oder bei Satelliten. Die Station steht in der Nähe der Startrampe und ist während des Countdowns und des Fluges in permanentem Kontakt mit dem Flugkörper.

Die MORABA besitzt eine eigene mobile Station und kann zusätzlich auf Stationen der australischen und norwegischen Partner zugreifen. Durch die Verwendung von Geräten zur grafischen Anzeige (Plotter, Bildschirm) kann der Flugverlauf sichtbar gemacht werden. Via VHF/UHF-Radiosignalen können auch Steuerungssignale gesendet werden, um eine vordefinierte präzise Flugbahn zu erreichen. Das Leistungsvermögen bei der Bestimmung von Satelliten-Orbits wurde demonstriert beim Skin-Tracking der MIR und beim Satelliten ROSAT.

Die Radarsysteme der MORABA besitzen integrierte Prozessoren zur Echtzeitverarbeitung der Daten. Neben on-line Datenkorrektur und –Aufzeichnung verfügt die Software über erweiterte Funktionen zur System-Kalibrierung. Diese kann an die jeweilige Mission angepasst werden. Das sorgt für eine absolut hohe Präzision des gesamten Systems.

Die Tracking-Stationen haben sich in verschiedensten Kampagnen bewährt – in Deutschland und auch bei Einsätzen im Ausland. Mit ihnen wurden Flugbahnen von Ballonen, Raketen und auch Satelliten bestimmt.

Telemetrie- und Telekommando Stationen

Die MORABA besitzt zwei Telemetrie-Stationen, die komplett mobil sind und im Prinzip an jedem Punkt der Erde aufgestellt werden könnten. Sie sind in sich abgeschlossene Systeme und können an eine Vielzahl spezifischer Missionsbedingungen angepasst werden. Multiple Telemetrie- und TV-Signale können gleichzeitig unterstützt werden. Die notwendige Ausstattung zur Demodulation und zur Aufzeichnung von FM-, PM-, PCM- und TV-Signalen ist in den Stationen enthalten. Signal decommutation und Conditioning werden ebenfalls durchgeführt. Ebenso sind Anzeigekonsolen für Quick Look-Übertragungen von Telemetrie-Nutzlastdaten oder für Post-Flight-Präsentationen vorhanden.

Zusätzliche Infrastruktur

Neben der Ausstattung mit mobilen Startrampen, Radar- und TM/TC-Stationen sind noch weitere Geräte und Gegenstände notwendig, um weltweit Missionen durchführen zu können. Dazu gehören z.B. Stromgeneratoren mit bis zu 200 kVA Ausgang, Schnittstellen für interne Kommunikationswege, Funkausrüstung (HF, VHF, UHF) für Kommunikation mit Flugzeugen und Schiffen, Countdown-Uhren und GO/NO-GO Systeme – nicht zu vergessen Gabelstapler und andere Geräte zum Transport und Bewegen der Ausrüstung, Raketen und Nutzlast.